Ein Spaziergang durch alte Zeiten

wir starten auf der Vilich-(Beueler) Seite und stellen erstmal fest bis 1898 gab es keine Brücke und wir mussten entweder schwimmen oder die seit dem 17. Jahrhundert bestehende Fährverbindung nach Bonn nutzen. Sind wir am anderen Rheinufer angekommen können wir über den damaligen Vierecksplatz, dem Bereich des heutigen Bertha-von-Suttner-Platzes - Berliner Freiheit zum Markt gelangen. Wir befinden uns am Eingang in den damaligen Stadtteil Rheinviertel. Hier stehen direkt am Rhein imposante Hotels und die Bonner Synagoge. Diese wurde 1938 von den Nationalsozialisten während der Novemberpogrome zerstört. Das Viertel wurde im zweiten Weltkrieg komplett zerstört und nach dem Krieg, ohne die alte Stadtgliederung zu berücksichtigen, wieder aufgebaut. Heute lässt sich nicht mehr erahnen, dass hier eines der ältesten Stadtviertel gelegen hat. Gebräuchlich war für diesen Stadtbereich auch die Bezeichnung 'Altstadt'.

1898 hieß die Straße die von der neuen Rheinbrücke in die Stadt führte 'Brückenstraße' heute ist es die 'Berliner Freiheit' und geht über in den 'Bertha-von-Suttner-Platz'. Nördlich der Brücke direkt am Rheinufer lag die Synagoge der Jüdischen Gemeinde Bonn und daneben rheinabwärts Dissmann's Hotel. Heute stehen auf diesem Areal unter anderem das Dorint Hotel Bonn und die Beethovenhalle.

Auf der südlichen Seite standen die beiden barocken Stadtpalais des Boeselager Hofs mit seinen beiden zum Rheinufer auf Teilen der ehemaligen Stadtmauer gelegenen Pavillons und des Metternicher Hofs (1904/06 abgebrochen und durch einen fünfgeschossigen historisierenden Baukomplex aus vier bis fünf Häusern ersetzt) daran schloss sich markant das Hotel Rheineck und etwas versteckt dahinter die Gertudiskapelle an. Neben dem Rheineck lag das Oberbergamt. Das Gebäude gibt es seit dem Wiederaufbau 1950 wieder. Nach Auflösung des Oberbergamtes wurde das Gebäude im April 1970 vom Historischen Seminar der Universität Bonn übernommen, heute beheimatet es das universitäre Institut für Geschichtswissenschaft. Es steht als Baudenkmal unter Denkmalschutz. Von Sommer 2013 bis Ende 2014 erfolgte eine Sanierung der Außenhaut des Gebäudes durch den Bau- und Liegenschaftsbetrieb Nordrhein-Westfalen.

Wir bewegen uns nach heutiger Bezeichnung in Bonn-Zentrum. Dieses wird im Osten durch den Rhein begrenzt, mit der Kennedybrücke angebunden liegt Beuel-Mitte auf der anderen Flussseite. Im Norden grenzt es an der Straße Wachsbleiche an Bonn-Castell, im Nordwesten über den Wilhelmsplatz und die Wilhelmsstraße am Stadthaus vorbei über die Oxfordstraße, den Berliner Platz und die Straße Am Alten Friedhof bis zu den Bundesbahngleisen an die Nordstadt und im Süden mit Bahngleisen und der Quantiusstraße an Weststadt und über den Kaiserplatz, dem Gelände unmittelbar hinter dem Universitätsgebäude über den Alten Zoll bis hinunter an den Rhein an die Südstadt. Das Gebiet umfasst 85 Hektar. Der Ortsteil entspricht in etwa den Statistischen Bezirken Zentrum-Münsterviertel und Zentrum-Rheinviertel.

Die heutige Kennedybrücke ist nicht die erste Verbindung zwischen den beiden Rheinufern. Die damalige Stadt Bonn plante seit 1889, eine Brücke zum rechten Rheinufer zu schlagen. Das ständig wachsende Verkehrsaufkommen zwischen beiden Flussufern konnte durch den bestehenden Fährverkehr nicht mehr bewältigt werden. Hinzu kamen noch Behinderungen etwa durch Hoch- und Niedrigwasser, Nebel, Eisgang oder Dunkelheit. 1894 nahmen die Bonner dann mit der Gemeinde Vilich (erst seit 1922 ist die Bezeichnung "Beuel" gebräuchlich) Gespräche auf. Doch bis zur feierlichen Einweihung der ersten Rheinbrücke an dieser Stelle am 17. Dezember 1898 war es noch ein weiter Weg. Zunächst musste ein Rechtsstreit geklärt werden. Denn die "Fähraktiengesellschaft", also die Gemeinschaft der sogenannten "Fährbeerbten", die in diesem Rheinabschnitt die Fährrechte besaß, fürchtete sicherlich zu Recht größere finanzielle Einbußen. Erst am 13. Mai 1896 verständigten sich die Stadt Bonn und die "Fährbeerbten" auf eine Abfindung von 190.000 Mark und weiterer 30.000 Mark Entschädigung.

Doch vor einem Baubeginn - damals war das nicht anders als heute - galt es, die Finanzierung zu gewährleisten. Verhandlungen mit verschiedenen Banken verliefen erfolglos. Reich, Staat und Provinz winkten ebenfalls ab. So beschloss der Rat der Stadt Bonn 1884, die Kosten für den Bau selbst aufzubringen.

Nach den ersten Schätzungen sollte das Bauwerk 2,58 Millionen Mark kosten. Die Bonner wünschten nun, dass sich die Gemeinde Vilich mit zehn Prozent beteiligen sollten. Doch der Vilicher Gemeinderat bot nur die nicht ganz ausreichende Summe von 2.500 Mark an. Die Beueler befürchteten nämlich, dass die geschätzten Baukosten bei weitem überschritten würden. Die Bonner lehnten die bescheidene Beteiligung ab und es kam nach langem Gezerre zu dem Kompromiss, dass die Rechtsrheinischen das Gelände für die Brückenrampe kostenlos zur Verfügung stellen und eine Verbindungsstraße auf ihrer Uferseite bauen sollten. Denn die Rheinbrücke endete damals im Beueler Niemandsland. Denn das Zentrum Beuels befand sich damals weiter in Richtung Vilich. Daher hatten die Beueler natürlich mehr Interesse daran, dass die Brücke näher an ihrem Zentrum ankommt. Doch Bonn als der stärkere Partner setzte sich durch.
Die Bonner wollten die für sie kostengünstigste Verbindung ihres Geschäftszentrums Markt über den damaligen Vierecksplatz, dem Bereich des heutigen Bertha-von-Suttner-Platzes und der Berliner Freiheit.

Im Juli 1895 wurde ein Wettbewerb für den Brückenbau ausgeschrieben. Den mit 8000 Mark dotierten 1. Preis erhielten die Gutehoffnungshütte in Oberhausen mit der Firma R. Schneider in Berlin und dem Architekten Bruno Möhring. Die Preisträger erhielten auch den Auftrag, die Brücke zu bauen. Im April 1896 begannen die Gründungsarbeiten, 33 Monate später konnte die Brücke für den Verkehr freigegeben werden. Mit einer Spannweite der Hauptöffnung von 188 Meter war sie die zur damaligen Zeit größte und durch ihre Lage vor dem malerischen Siebengebirge schönste der bestehenden Rheinbrücken überhaupt.

Die Finanzierung der Kosten von schließlich 4 Millionen Mark geschah im Wege einer öffentlichen Anleihe. Von Beginn an mussten alle Passanten einen Brückenzoll entrichten. Dieser entfiel zunächst 1927 für Kraftfahrzeuge, 1938 für alle Benutzer.

(Stadt Bonn-Die Geschichte der Kennedybrücke)

Auf den fast unversehrten Strom- und Landpfeilern des am 8. März 1945 zerstörten Bauwerks wurde 1948/49 eine neue Rheinbrücke errichtet. Die Brücke wurde am 12.11.1949 eröffnet und am 2.12.1963 erhielt sie zu Ehren von John F. Kennedy den Namen Kennedybrücke.

Die ursprüngliche Kennedybrücke war 18m breit und überspannt mit zwei Halbbögen und einem Bogen den Rhein. Die äußeren Halbbögen haben eine Spannweite 99,20m und der Hauptbogen in der Mitte überspannt 195,80m. 2003 wurden Korrosionsschäden unter den Fußgängerwegen festgestellt, diese sollten bis zum Beginn der Sanierung durch eine Holzkonstruktion provisorisch gesichert werden. Allerdings mussten die Geh- und Radwege nach einem weiteren Gutachten 2005 komplett gesperrt werden. Mit der Sanierung wurde am 16.04.2007 begonnen. Die Brücke wurde von ihren ursprünglichen 18m auf 26,8m verbreitert um den Straßenbahnen ein vom Autoverkehr getrenntes Gleisbett zu ermöglichen. Am 3.6.2011 wurde mit einem Brückenfest die Beendigung der vier Jährigen Bauzeit besiegelt.

Seit April 2011 ist an der Südseite der Kennedybrücke eine Solaranlage zur Stromgewinnung angebracht. Sie erstreckt sich über die gesamte Länge der Brücke und soll die erste Solaranlage in Europa sein die an einer Flussbrücke angebracht wurde.

Historisch waren die bzw. das Rheinviertel die Wohngebiete auf Höhe der Bonner Innenstadt direkt am Rheinufer. Gebräuchlich war für diese Bereiche auch die Bezeichnung „Altstadt“.

Südlich der 1896–98 erbauten Rheinbrücke (Vorgängerbau der heutigen Kennedybrücke) bis zum Alten Zoll erstreckte sich ein Viertel, das ursprünglich von Fischern und Zöllnern bewohnt war und später zum städtischen Wohngebiet wurde. Als Mittelpunkt des Rheinviertels galt die am unteren Ende der Giergasse unmittelbar am Rheinufer gelegene Gertrudiskapelle.

Zu den weiteren am Rheinufer gelegenen Bauten des Viertels gehörten Ende des 19. Jahrhunderts (von Süd nach Nord) das barocke „Mastiaux'sche Haus“ mit einem Erweiterungsbau für das preußische Oberbergamt von 1830 (1901–03 abgebrochen und durch den Neubau des Oberbergamts ersetzt), das Voigtstor als Hausdurchfahrt zur Vogtsgasse, das schräg zum Rhein stehende Hotel Rheineck und die beiden barocken Stadtpalais des Boeselager Hofs mit seinen beiden zum Rheinufer auf Teilen der ehemaligen Stadtmauer gelegenen Pavillons und des Metternicher Hofs (1904/06 abgebrochen und durch einen fünfgeschossigen historisierenden Baukomplex aus vier bis fünf Häusern ersetzt). Am rheinseitigen Ende der Giergasse bestand bis zu seinem Abbruch im Jahre 1856 innerhalb der mittelalterlichen Stadtmauer das Giertor.

Nördlich der späteren Rheinbrücke bzw. Brückenstraße lag seit dem 19. Jahrhundert zwischen Josefstraße und Theaterstraße die sogenannte Kuhl, die sich vom Rheinufer in westliche Richtung bis zur Stiftskirche erstreckte. Hier wohnten die Arbeiter der Fabriken im Bonner Norden. Die Wohngebäude waren von minderer Qualität. Die Kuhl war in der Weimarer Republik eine Hochburg von KPD und SPD. In der Judengasse (ab 1886 Tempelstraße) entstand 1879 die neue Synagoge der Jüdischen Gemeinde Bonn, die 1938 im Zuge der Novemberpogrome zerstört wurde.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Rheinviertel weitgehend zerstört. Man entschied sich, das zerstörte Viertel nicht wieder auf dem vorhandenen Straßengrundriss aufzubauen, sondern das gesamte Gelände des Brassertufers um zwei Meter höher zu legen und komplett neu zu bebauen. Die oft noch mit ihren Außenwänden erhaltenen Ruinen der zerstörten Gebäude – darunter auch die Gertrudiskapelle – wurden bis Mitte der 1950er-Jahre abgetragen oder zugeschüttet. An diese Neuordnung des Rheinviertels erinnert in der Brüdergasse ein stilisierter Stadtplan mit der Beschriftung „Altstadt-Umlegung 1944–1957“. 1944 steht für den schwersten Luftangriff auf Bonn am 18. Oktober, 1957 für den vorläufigen Abschluss der Neubebauung. Erhalten blieb unter den markanten Bauten im Rheinviertel südlich der Brückenstraße lediglich das in etwas veränderter Form wiederaufgebaute Oberbergamt. Auf dem Grundstück des ehemaligen Nesselroderhofs (heute Straße Am Nesselroderhof mit Parkplatz) steht eine Stele zum Gedenken der Opfer der Bombenangriffe und zur Erinnerung an die alten Rheinviertel. Der Ausdruck „Altstadt“ wurde dann ab Mitte der 1970er-Jahre auf die innere Nordstadt übertragen.

Heute befinden sich auf dem Gebiet von Rheinviertel und Kuhl unter anderem die Oper Bonn (anstelle des Boeselager Hofs), die Beethovenhalle, die sich auf einem Hügel aus Altstadt-Schutt erhebt, und das Bonner Dorint-Hotel. Dieses steht auf dem Grundstück der früheren Hauptsynagoge von Bonn, die bereits am 9. November 1938 zerstört wurde. An der Uferpromenade vor dem Hotel erinnert ein Mahnmal an die zerstörte Synagoge. 2010/11 wurden im Zuge der Errichtung von vier achtstöckigen, kastenartigen Bauten mit Eigentumswohnungen und Gewerbeflächen einige Gebäude aus der Neubebauung der Nachkriegszeit abgebrochen und dabei auch – begleitet von archäologischen Ausgrabungen des LVR-Amts für Bodendenkmalpflege im Rheinland – die Ruinen der Gertrudiskapelle und des Giertores abgebaggert.

Der Name Rheinviertel wird hier heute nur noch für den Statistischen Bezirk 110 Zentrum-Rheinviertel verwendet, der den Uferstreifen südlich der Kennedybrücke sowie den ganzen Teil des Stadtteils Zentrum nördlich des Bertha-von-Suttner-Platzes umfasst.

Die Oper Bonn ist das städtische Opernhaus der Bundesstadt Bonn. Es bildet eine der drei Liegenschaften des Theaters Bonn, einer eigenbetriebsähnlichen Einrichtung der Bundesstadt Bonn und wird von dieser auch betrieben.

Das Opernhaus liegt zentral am Bonner Rheinufer, direkt an der Kennedybrücke auf dem Gebiet der ehemaligen Rheinviertel. Der Neubau entstand von Juni 1962 bis Mai 1965 an vormaliger Stelle des kriegszerstörten Boeselager Hofs als Stadttheater nach Plänen der Stuttgarter Architekten Klaus Gessler und Wilfried Beck-Erlang. Der Bau wurde vom Bund zur Förderung des Kulturangebots am damaligen Parlaments- und Regierungssitz Bonn finanziell unterstützt. 1972 wurde zur Rheingasse hin anstelle der Personalgarage eine Werkstattbühne eingerichtet. Von Juli 1992 bis Februar 1993 erfolgte, erneut nach Plänen von Beck-Erlang, eine umfassende Sanierung und ein Umbau des Opernhauses. Dabei wurde unter anderem im Zuschauerraum ein zweiter Rang eingebaut, das bisherige von außen begehbare Restaurant zu Verwaltungsräumen und sein Küchentrakt zu Stimmzimmern umgebaut, die Bühnen- und Klimatechnik modernisiert, eine Asbestsanierung sowie eine Fassadenerneuerung durchgeführt und der Verwaltungstrakt aufgestockt.

Das ursprünglich für 900 Plätze im Hauptraum und 180 Plätze in der „Werkstatt“ konzipierte Haus bietet seit der Erweiterung seines Zuschauerraums in der Spielzeit 1992/93 Platz für 1037 Besucher und wird heute ausschließlich von der Oper bespielt. Zu den künstlerischen Besonderheiten des Baus gehört die Beleuchtung des Zuschauerraums in Gestalt einer absenkbaren Milchstraße, die, wie auch die phantasievollen Kronleuchter im Parkettfoyer, von dem ZERO-Künstler Otto Piene gestaltet wurden. Die Gebäudeteile sind aus Stahlbeton hergestellt und längs zum Rhein ausgerichtet. Die Metallplatten an den Außenwänden sind wie Fischschuppen angeordnet.

2018 wurde nach Umbauten im Orchestergraben das Raumakustik-System VIVACE installiert, das mit zahlreichen im Raum verbauten Mikrofonen und Lautsprechern die Nachhallzeit verlängern und damit die Akustik deutlich verbessern konnte.

Das Opernhaus wird für Opern, Musicals, internationale Tanz-Gastspiele, Konzerte und Theaterfeste genutzt. Ebenfalls kommen Comedy, Kabarett und Kleinkunst in der Reihe QUATSCH KEINE OPER! zur Aufführung. Im Musiktheater reicht das Angebot von Werken des 20. Jahrhunderts über italienische Opern bis hin zu Familien-Aufführungen. Die Oper Bonn verfügt über ein festes Opernensemble, in Einzelfällen wird dieses um Gäste erweitert.

Die Beethovenhalle ist ein denkmalgeschütztes Konzert- und Veranstaltungshaus in Bonn. Sie ist dort die dritte Halle, die den Namen des in Bonn geborenen Komponisten Ludwig van Beethoven trägt.

Die erste Beethovenhalle entstand 1845 anlässlich der Einweihung des Beethoven-Denkmals auf dem Münsterplatz, die zweite 1870 zu Ludwig van Beethovens 100. Geburtstag. Nach der Zerstörung dieser Halle im Zweiten Weltkrieg begannen 1950 die ersten Aktivitäten zum Neubau. Die dritte Beethovenhalle wurde nach den Plänen und unter der Leitung von Siegfried Wolske gebaut. Im September 1959 wurde sie fertiggestellt und ist seitdem ein Wahrzeichen der Stadt und eines der bedeutendsten Bauwerke der jungen Bundesrepublik. Die wichtigste Aufgabe der Beethovenhalle ist die Pflege der Musik Ludwig van Beethovens. Sie ist die „Heimathalle“ des Beethoven Orchesters Bonn. Die Eröffnungs- und Schlusskonzerte des Beethovenfestes finden in ihrem Großen Saal statt. Neben der Nutzung als Konzerthaus für klassische Musik werden in der Halle unter anderem Karnevalssitzungen, Ausstellungen, Partys, Kongresse und Feierlichkeiten veranstaltet.

In der Zeit Bonns als Bundeshauptstadt wurde von 1974 bis 1989 vier Mal die Bundesversammlung in die Beethovenhalle einberufen, um den deutschen Bundespräsidenten zu wählen.

Die Beethovenhalle steht am Ufer des Rheins im Bonner Norden. Die innere Nordstadt und das Bonner Zentrum sind von dort aus in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar. Die Halle wurde auf den Resten einer Bastion gebaut, die zur barocken Stadtbefestigung gehörte. Im 19. Jahrhundert entstanden auf dem Gelände zwischen Rheinufer und Wilhelmsplatz die Klinikgebäude der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, an der Stelle der heutigen Beethovenhalle stand die Frauenklinik. 1944 wurde sie wie die anderen Klinikgebäude durch Fliegerangriffe weitgehend zerstört und nach dem Zweiten Weltkrieg nicht wieder aufgebaut.

Das Gelände, auf dem sich die Beethovenhalle befindet, erstreckt sich nahezu rechteckig in Ost-West-Richtung zwischen der Welschnonnenstraße und dem Rheinufer.

Der Gebäudekomplex der Beethovenhalle besteht aus einer Gruppe unregelmäßig geformter Kuben mit unterschiedlichen Dachneigungen, die um den überkuppelten Saalbau herum angeordnet sind. Zentraler Baukörper ist die Kuppel, die wie eine Welle vom Rhein aufsteigt. Ihre Höhe beträgt 25 Meter über dem Fundament. Sie überspannt den 36 Meter breiten und 49 Meter tiefen Saal. Es handelt sich um eine freitragende, mit Kupfer eingedeckte Stahlkonstruktion. Das Dach, das 1975 neu gedeckt wurde, umfasst eine Fläche von 2000 Quadratmetern. Wasserschäden hatten die Renovierung nötig gemacht. Dabei wurde eine Holzkonstruktion unter dem Dach eingebaut, die die Traufhöhe unwesentlich veränderte. Die Dachfläche weist seitdem sieben zum Rhein parallele Abtreppungen auf, die die von Osten nach Westen verlaufende Kurve der Kuppelwölbung kreuzen.

Die Bestandteile des Komplexes sind voneinander abgegrenzt und ordnen sich der Kuppel unter. Das Zentrum des Hallenkomplexes hat einen asymmetrischen nichtaxialen Grundriss. Dem Großen Saal sind südlich ein querstehendes, 500 Quadratmeter großes, östliches Studio über fächerförmigem und im Westen ein 192 Quadratmeter großer Kammermusiksaal über trapezförmigem Grundriss vorgelagert. Daran schließt sich südlich auf einem unregelmäßig langgestreckten, viereckigen Grundriss ein quergestellter 145 Quadratmeter großer Vortragssaal an. Erweitert wurde dieser Teil des Gebäudekomplexes Mitte der 1990er Jahre durch den Anbau von drei Seminarräumen.

Seit November 2016 ist die Beethovenhalle hinter einem Bauzaun verschwunden und wird durch den Eigentümer, die Bundesstadt Bonn, umfangreich saniert und modernisiert. Die Arbeiten sollen im Jahr 2025 abgeschlossen sein.

Der Alte Zoll in Bonn ist eine ehemalige, auch Dreikönigen genannte, Bastion der Bonner Stadtbefestigung. Er wurde um das Jahr 1644 errichtet und liegt am Hang des Rheinufers auf dem Privatgelände der Universität Bonn als Eigentümerin.

Der Alte Zoll liegt im Ortsteil Bonn-Zentrum am Brassertufer unterhalb des Hofgartens und des Ostflügels des Kurfürstlichen Schlosses, dem heutigen Uni-Hauptgebäude. In der Nähe befinden sich die Schiffsanlegestellen der Köln-Düsseldorfer und Bonner Personen Schifffahrt, direkt südlich des Stadtgartens das Hotel Königshof, ferner das Collegium Albertinum und unweit nördlich die Oper Bonn. Die exponierte Lage über dem Ufer des Rheins bietet einen wunderschönen Panoramablick auf den Rhein und das Siebengebirge im Übergang der Berge vom Mittelrhein in die flache Kölner Bucht. Zahlreiche Schriftsteller haben den Alten Zoll als bemerkenswerten Ort literarisch aufgegriffen.

Der Alte Zoll bildete den linksrheinischen Uferabschluss im Süden der ehemaligen Haupt- und Landesfestung Kurkölns. Die erste gesicherte Erwähnung im Urplan der Festungsanlage stammt von 1644. Als Schlossterrasse im barocken Gesamtkonzept des 18. Jahrhunderts wurde der Alte Zoll zum friedlichen Aussichtspunkt und beliebten Gegenstand der Reiseliteratur wie auch der romantisch-gefühlsbetonten Malerei. Am 27. Juli 1815 bemerkte Johann Wolfgang von Goethe zur Rheinansicht, „daß man sich eines Versuchs, sie mit Worten zu beschreiben, kaum enthalten kann“.

Die Rheingasse verbindet das Brassertufer mit der Adenauerallee. Sie verläuft von der Kennedybrücke aus gesehen hinter der Oper vom Rheinufer hoch. Wenn man die Adenauerallee überquert wird sie zur Rathausgasse.

Die Bonngasse befindet sich im fußläufigen Zentrum Bonns und verläuft zwischen Sternstraße/Marktplatz und Oxfordstraße/Bertha-von-Suttner-Platz. Sie kreuzt die Friedrichstraße. Zwischen dieser und dem Suttner-Platz steht an der Ostseite das Beethoven-Haus und daneben das Haus „Im Mohren“. Zwischen Sternstraße und Friedrichstraße erhebt sich die Namen-Jesu-Kirche (Ostseite der Bonngasse). Seit 2005 sind – bezeichnet als Bonner „Walk of Fame“ – beleuchtbare Glastafeln in das Pflaster der Bonngasse eingelassen. Sie zeigen Persönlichkeiten, die in Bonn geboren wurden oder hier gewirkt haben.

Für den etwas ungewöhnlichen Namen (da üblicherweise keine Stadt eine Straße nach sich selbst benennt) gibt es zwei denkbare Erklärungen: ein gewollter Gegensatz zur Verlängerung der nach Köln führenden Kölnstraße oder eine Verballhornung des Namens Bovengasse (veraltete Bezeichnung für Obere Gasse/Obengasse).

Das Beethoven-Haus in Bonn ist zugleich Gedächtnisstätte, Museum und Kulturinstitut mit vielfältigen Aufgaben. 1889 vom Verein Beethoven-Haus gegründet, verbinden sich hier die Person von Ludwig van Beethoven mit der Pflege seiner Musik und der Erforschung von Leben und Werk des Komponisten.

Im Zentrum steht das Geburtshaus Beethovens in der Bonngasse Nr. 20 mit dem Museum. In den umliegenden Gebäuden (Bonngasse Nr. 18 und 24–26) sind das Forschungszentrum (Beethoven-Archiv) mit Sammlung, Bibliothek und Verlag sowie der Kammermusiksaal untergebracht. Sie dienen Musikfreunden und Fachleuten aus aller Welt gleichermaßen als Ort der Zusammenkunft und des Austauschs. Das Beethoven-Haus wird vom Verein Beethoven-Haus und von der öffentlichen Hand getragen.
Das Haus Bonngasse 20 (früher: 515) mit barocker Steinfassade wurde um 1700 auf einem älteren Kellergewölbe errichtet. Es ist eines der wenigen erhaltenen Bürgerhäuser aus der kurfürstlichen Zeit. Das Gebäude lag in dem von den Bediensteten des Hofes bevorzugten Viertel im Herzen der Stadt, zwischen dem Stadtschloss, dem alten Rathaus mit dem Marktplatz und dem Rheinufer. Heute befindet sich hier eine Fußgängerzone, unweit davon die Bonner Beethovenhalle und die Oper. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde auf dem Grundstück hinter dem Haus ein weiteres, etwas kleineres Fachwerkhaus angebaut. Zeitweise bewohnten fünf Familien das mehrgeschossige Vorder- und Hinterhaus, außerdem hatten drei Schneider und ein Schustermeister hier ihre Werkstätten.

1836 wurde die Eingangstüre zu einem Toreingang verbreitert. Nachdem der rückwärtige Teil erst um 1840 von Beethovens Freund, dem Arzt Franz Gerhard Wegeler, und dem Lehrer Carl Moritz Kneisel als Geburtsstätte Ludwig van Beethovens eindeutig identifiziert worden war, eröffnete 1873 der neue Eigentümer im Erdgeschoss eine Gastwirtschaft mit dem Namen Beethoven’s Geburtshaus. Sie wurde 1887 durch eine Bier- und Concerthalle im Hof erweitert. Da die Eigentümer kein Interesse am Erhalt des Gebäudes hatten, und auch die Stadt Bonn sich nicht dafür einsetzte, wurde es 1888 versteigert. Ein Kolonialwarenhändler übernahm das Haus, verkaufte es aber schon ein Jahr später an den Der Verein Beethoven-Haus Bonn, der sich am 24. Februar 1889 zur Erhaltung und Einrichtung einer Gedenkstätte an Ludwig van Beethoven gegründet hatte. So blieb es vor dem Abriss bewahrt.

Der Markt(platz) entstand im 11. Jahrhundert als Mittelpunkt einer Gewerbesiedlung an einer vielbefahrenen Straße durch Bonn. Seine Form ist annähernd dreieckig. In seiner Mitte befindet sich die sogenannte Marktfontaine (auch Obelisk genannt) und an seiner Kopfseite das barocke alte Rathaus, in dem die Bürgermeister residierten. Auf dem Marktplatz findet der tägliche Bonner Markt statt.

Am Marktplatz befindet sich eine Vielzahl von historischen Gebäuden. Bekannte Bauwerke sind außer dem Rathaus die historische Gaststätte „Em Höttche“ aus dem Jahr 1389, wo Kurfürst Gebhard Truchsess von Waldburg am 2. Februar 1583 seine Hochzeit mit Agnes Gräfin von Mansfeld feierte, was zum Ausbruch des „Kölnischen Kriegs“ führte.

Weithin bekannt war das vornehme Hotel „Zum goldenen Stern“ (1894/95 abgebrochen), heute „Sternhotel“ (Markt 8), dessen Ballsaal auch zu Konzerten genutzt wurde. Ein weiteres, heute nicht mehr vorhandenes Gebäude war die Gaststätte „Zehrgarten“, in der Ludwig van Beethoven verkehrte. Das zeigt sein 1792 angelegtes Stammbuch, in dem sich mehrere Gäste des Lokals eintrugen, darunter die Wirtstochter Babette Koch und deren Bruder.

Die öffentliche Tiefgarage unter dem Marktplatz wurde nach gut eineinhalbjähriger Bauzeit am 7. November 1970 eröffnet.

60 Bronzebücher im Pflaster des Bonner Marktes fungieren als „Lese-Zeichen“ und sind Teile des Erinnerungsmals Bücherverbrennung. Am Jahrestag des 10. Mai 1933 wird eine ebenfalls in den Boden eingelassene Büchertruhe gehoben und aus den darin befindlichen Werken zitiert.

Das Alte Rathaus am Bonner Marktplatz wurde 1737 bis 1738 im Stil des Rokoko vom kurfürstlichen Hofbaumeister Michael Leveilly erbaut; vollständig fertiggestellt wurde es allerdings erst um 1780. Das dreistöckige unter Denkmalschutz stehende Gebäude hat sieben Fensterachsen und ein Mansarddach mit Gauben.

Außer durch seine zentrale Lage in der Bonner Innenstadt und der ehemaligen Funktion als Sitz der städtischen Verwaltung ist das Rathaus auch durch die vergoldete Freitreppe auf dem Marktplatz bekannt geworden. Diese war im Verlauf der Geschichte wiederholt Schauplatz bedeutender Ereignisse, berühmte Persönlichkeiten traten dort vor die Bonner Bevölkerung.
Das Gebäude entstand als Ersatz für das bei der Belagerung von Bonn (1689) durch Artilleriebeschuss zerstörte und anschließend nur notdürftig wiederhergestellte frühere Rathaus, ein vermutlich im 15. Jahrhundert errichteter dreigeschossiger Bau. Nachdem ein Entwurf des Baumeisters Krahelkamp für ein neues Rathaus verworfen worden war, kam Hofarchitekt Leveilly zum Zuge, dessen Entwurf im Herbst 1736 vorlag. Nach dessen Genehmigung legte Kurfürst Clemens August I. am 24. April 1737 den Grundstein für den Neubau, der am 5. November 1737 richtfertig war und im darauffolgenden Oktober bezogen werden konnte; die erste gemeinsame Sitzung des Stadtmagistrats, von Bürgermeister, Schöffen und Rat fand hier am 29. Oktober 1738 statt. Das Geländer der Freitreppe wurde erst 1765 angefertigt und schließlich um 1780 der Verputz und der Fassadenschmuck des Rathauses vollendet. Ebenfalls 1780 entstand als Anbau an das Rathaus an dessen vormaliger Rückseite zur Rathausgasse hin nach Plänen des Hofbaumeisters Johann Heinrich Roth die städtische Fleischhalle, ein dreischiffiger Bau mit viereckigen Pfeilern. In den 1870er-Jahren wurde dieser schließlich von der Stadtkasse und dem Stadtarchiv genutzte Bau in schlichten Formen umgebaut.

Am 18. Oktober 1944 brannte das Rathaus bei den alliierten Bombenangriffen des Zweiten Weltkriegs bis auf die Umfassungsmauern nieder, auch ein Teil der Gewölbe im Untergeschoss wurde durchschlagen. Der nachfolgende Wiederaufbau erfolgte unter Verzicht auf die bisherigen Stuckdekorationen und mit einem höher ausgebildeten Dach bis 1950. Nachdem Bonn 1949 Bundeshauptstadt geworden war, wurde es Stätte historischer Ansprachen und Staatsbesuche. Schon am 12. September 1949 trat Theodor Heuss dort vor die Bonner, um seine gerade gewonnene Bundespräsidentenwahl zu feiern. 1962 hielt der französische Staatspräsident Charles de Gaulle und 1963 US-Präsident John F. Kennedy Begrüßungsansprachen. Am 13. Juni 1989 jubelten die Bonner dort dem sowjetischen Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow zu. Alle Staatsoberhäupter trugen sich in das Goldene Buch der Stadt Bonn ein.

Die Sternstraße ist eine der zentralen Geschäftsstraßen in der Bonner Innenstadt. Sie ist Teil der Fußgängerzone und führt vom Markt bis zum Friedensplatz. Ursprünglich hieß die Straße Pisternenstraße (lat. „pistrina“ - Bäckerei). Die Anfangssilbe ging mit der Zeit verloren und so entstand der Name Sternstraße.

Am Ende der Sternstraße, kurz vor dem Friedensplatz markieren rechts die Kasernenstraße und links die Vivatsgasse den Verlauf der zweiten Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert, die bis zum 19. Jahrhundert die Grenze der Stadt markierte. Hier befand sich das um 1244 als Bestandteil der Stadtbefestigung erbaute Sterntor, das als letztes mittelalterliches Stadttor im Jahr 1898 abgerissen wurde.

An den Gebäuden der Sternstraße sind noch die engen mittelalterlichen Grundstücksgrenzen und die kleinteilige Bebauung zu erkennen. An vielen Gebäuden sind Namensschilder mit mittelalterlichen Namen angebracht. Die heute üblichen Hausnummern wurden erst von den Franzosen eingeführt, die von 1794 bis 1814 Bonn besetzt hatten.

Über die ursprüngliche Bebauung und Parzellierung der Grundstücke (an der Sternstraße) lässt sich wenig sagen, da erste Ansichten der Stadt, die Rückschlüsse auf die Bebauung zulassen, aus dem ausgehenden 16. Jahrhundert stammen. Hieraus lässt sich schließen, dass die Bebauung zu dieser Zeit aus schmalen ein- bis zweigeschossigen giebelständigen Gebäuden besteht. Während die Häuser der südlichen Zeile höchstens einen kleinen Hofraum hatten, erstrecken sich die Grundstücke auf der nördlichen Straßenseite mit großen Gartenflächen bis zur heutigen Friedrichstraße. Die aufstehende Bebauung wurde, wenn man den Beschreibungen Glauben schenken darf, in den Wirren der Erbfolgekriege bei der zweiten Belagerung 1689 zerstört. Im Zuge des Wiederaufbaues, der unter Beibehaltung der Parzellenstruktur durchgeführt wurde, entstanden jene schmalen giebelständigen Gebäude, die heute noch charakteristisch für die Sternstraße sind.

In der Regel wurde die Erdgeschosszone dieser Häuser in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erstmals verändert. Anstelle einer Lochfassade mit Fenstern und Eingangstür bekamen die Gebäude eine Erdgeschossfront in spätklassizistischer Manier mit symmetrisch angelegten großen Schaufenstern und einem gestalteten Eingang. Im Rahmen dieser Umgestaltung wurden die Gebäude zum Teil auch aufgestockt und/oder mit einem rechteckigen Blendgiebel versehen.

Eine weitere Umgestaltungsphase erfolgte gegen Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts. Unter Beibehaltung der Bausubstanz wurde wiederum die Erdgeschossfassade verändert. Die Fassaden erhielten ein Stuckdekor, das dem historischen Zeitgeschmack entsprach.

Im Gegensatz zu den größeren Plätzen (z. B. Markt, Remigius- und Martinsplatz) der Innenstadt wurden nur wenige Gebäude des 18 Jh. abgerissen und unter Beibehaltung der alten Parzellen völlig neu aufgebaut. Diese Bauten setzen sowohl an der Gestaltung als auch bei der Gebäudehöhe einen neuen städtebaulichen Akzent, der den Straßenzug heute entscheidend mitprägt. Als Zeugnisse der architektonischen und künstlerischen Entwicklung, die u. a. auf der Veränderung der wirtschaftlichen Verhältnisse beruht, ist das bedeutend für die Geschichte der Menschen und für die Geschichte der Stadt Bonn.

Die Vivatsgasse verbindet die Sternstraße mit dem Münsterplatz. Sie ist eine Kurzseite des Bottlerplatzes an den sich der Mühlheimerplatz anschließt.

Das ursprüngliche Sterntor in Bonn wurde um 1244 am Ende der Sternstraße erbaut und war ein Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung.

Im Jahr 1898 wurde das als letzte Torburg der ehemaligen Stadtbefestigung verbliebene Tor trotz Intervention durch Kaiser Wilhelm II. abgerissen, um den Verkehrsfluss besser gestalten zu können. Erst zwei Jahre später – 1900 – wurde einige Meter versetzt ein Ersatzbauwerk unter gleichem Namen an der Nordseite des Bottlerplatzes bzw. an der Vivatsgasse geschaffen. Es besteht nur teilweise aus Resten des ehemaligen Sterntors, ansonsten aus einem Reststück der Stadtmauer und ihres einzigen erhaltenen Halbrundturms. Das Ecktürmchen und der umlaufende Zinnenkranz ordnen es dem damaligen Historismus zu. Es steht als Baudenkmal unter Denkmalschutz.

In den äußeren Torbogen sind zwei Bildnisse eingefügt, der Gekreuzigte mit Maria und Johannes sowie die „Muttergottes mit sieben Schmerzen“ aus dem Jahr 1650.

Der Münsterplatz ist ein Platz in der Bonner Innenstadt. Er liegt nordwestlich des Bonner Münsters und ist vom Hauptbahnhof über die Poststraße zu erreichen. Neben dem Friedensplatz und dem Bonner Marktplatz gehört er zu den größten drei Plätzen der Bonner Fußgängerzone. Südlich an den Münsterplatz schließ-t sich der Martinsplatz an. Der Münsterplatz ist Austragungsort mehrerer Feste und Veranstaltungen wie des Bonner Weihnachtsmarkts. Am Münsterplatz befinden sich viele historische Gebäude, besonders zu erwähnen ist hier das ehemalige Hauptpostamt. Vor diesem steht das berühmte Bonner Beethovendenkmal. Außerdem ist der Münsterplatz Standort mehrerer Einkaufshäuser wie Galeria Kaufhof (erbaut 1960–1964; 1979 Fassadenneubau), TK Maxx und SinnLeffers.

Der heutige Name des Platzes ist seit 1719 nachweisbar, zuvor wurde er seit dem Mittelalter als „Aufm Hof“ oder „Aufm großen Hof“ bezeichnet. Im Frühjahr 1963 wurde mit dem Bau der Tiefgarage unter dem Münsterplatz begonnen und anschließend bis Mai 1967 nach überarbeiteten Plänen des Bonner Architekten Hans Spoelgen der oberirdische Platz neugestaltet. Im April 1979 wurde der Platz mit Inbetriebnahme einer neuen Einfahrt der nun unterirdisch verbundenen Tiefgaragen unter dem Münsterplatz und dem Mülheimer Platz autofrei. Ein gastronomischen Zwecken dienender, bis dahin hölzerner „Milchpavillon“ auf dem Münsterplatz wurde beim Bau der Tiefgarage durch einen Neubau ersetzt; der heutige Pavillon entstand nach Abriss des alten im Jahre 2006.

Ecke Vivatsgasse-Münsterplatz, wo heute ein Starbucks Kaffee drin ist, war früher das Bierlokal Hähnchen und direkt daneben, Münsterplatz 23, lag dass 1927 von W. Sure eröffnete Hotel Bergischer Hof. Heute ist hier ein Geschäft der Kette Depot. In dem von W. Sure 1905-06 erbaute Haupthaus des Hotel Bergischer Hof, gegenüber mit der Hausnummer 24, ist heute ein Lokal der Kette Pizza Hut beheimatet. Innenansichten der Häuser gibt es in der Rubrik 'Innenansichten Bonner Cafehäuser und Gaststätten' weiter unten.

Vom Münsterplatz kann man über die Remigiusstraße zurück zum Markt laufen.

Das Beethoven-Denkmal auf dem Münsterplatz in Bonn erinnert an den berühmtesten Sohn der Stadt, den Komponisten Ludwig van Beethoven. Das Denkmal aus dem 19. Jahrhundert ist eines der Wahrzeichen der Stadt und ein beliebtes Fotomotiv für Touristen. Es steht als Baudenkmal unter Denkmalschutz.

Das Denkmal wurde von Ernst Hähnel entworfen und vom Bildhauer und Erzgießer Jacob Daniel Burgschmiet ausgeführt. Die Enthüllungsfeierlichkeiten fanden am 12. August 1845, zum Gedenken an Beethovens 75. Geburtstag und anlässlich des ersten Beethovenfestes statt.

Im Herbst 2020 wurden bei einer Begutachtung der Statue Korrosionsschäden festgestellt. Zur Reparatur und Restauration wurde das Denkmal am 5. Januar 2022 vom Sockel abgehoben. Die Statue wiegt 3,2 Tonnen, die Verkleidung des Sockels 3,4 Tonnen. Die Arbeiten wurden im Frühsommer 2022 beendet. Am 14. August 2022 fand eine öffentliche Feier zur Wiedereinweihung im Rahmen des Historischen Spektakel des Schiffervereins Beuel statt, die zum 175. Geburtstag des Denkmals aufgrund der Corona-Pandemie 2020 nicht stattfinden konnte.

Das Bonner Münster, auch Münsterbasilika genannt, ist die katholische Hauptkirche in Bonn und ein Wahrzeichen der Stadt. Es wurde im 11. Jahrhundert als romanische Stiftskirche St. Cassius und Florentius des Cassius-Stifts erbaut. Nach der Säkularisation des Stiftes am Beginn des 19. Jahrhunderts und dem Abriss der benachbarten Pfarrkirche St. Martin im Jahr 1812 kam das Münster in den Besitz der Pfarre St. Martin. Seit 1956 trägt das Münster den Titel Basilica minor. Das Bonner Münster wird seit 2017 generalsaniert, der Innenraum ist seit dem 31. Oktober 2021 wieder geöffnet.

Die alte Stiftskirche wurde um 1050 abgerissen und wich einem geosteten Neubau im romanischen Stil. Dieser Neubau war eine der ersten Kirchengroßanlagen im Rheinland, eine dreischiffige Kreuzbasilika.

Die Querarme des Baus, die von einer fast quadratischen Vierung ausgingen, überragten nur wenig die Seitenschiffe. Die Basilika hatte eine doppelte Choranlage: einen Langchor über einer dreischiffigen Krypta im Osten, unter der sich eine Gruft befand, und einen Westchor ebenfalls mit Krypta. Vom Bauwerk des 11. Jahrhunderts sind außer der Gruft noch Teile der Ostkrypta und des Hochchores sowie der Westbau erhalten.

In der Gruft befinden sich drei Steinsarkophage und eine weitere ziegelummauerte Bestattung, in denen die Reliquien der Bonner Märtyrer Cassius, Florentius und Gefährten gelegen haben sollen. 1166 ließ Gerhard von Are die Reliquien in kostbare Schreine legen, die ihren Platz am Hochaltar fanden.

Der Propst Gerhard von Are ließ ab 1140 die den Ostchor um ein quadratisches weiteres Joch und die Apsis verlängern, dazu die Flankentürme dieses Chores errichten. Die Apsis, von innen ein Halbrund mit ungegliederter Halbkuppel, hat außen, ebenfalls halbrund, eine reich gegliederte Fassade mit sieben nahe beieinander stehenden Fenstern, darüber einer Zwerggalerie und darunter flachen Rundbogenblenden. Die Außenwände der Krypta sind aus dunkelfarbigem Bruchstein, die Wandflächen der übrigen Gebäudeteile aus Tuffstein. Dieser Erweiterungsbau konnte 1153 eingeweiht werden. Die Reliquien ließ Gerhard von Are 1166 in kostbare Schreine unter dem Hochaltar legen. Bautätigkeit dieses Propstes ist auch der Kreuzgang an der Südseite der Kirche zu verdanken.

Ohne überlieferten Baubeginn wurden danach Schritt für Schritt alle Teile der Kirche außer Ostjoch und Ostapsis ersetzt oder erneuert, zunächst in staufisch geprägter Romanik, dann in romanisch-gotischem Übergangsstil: zunächst wurde das Querhaus ersetzt, das an beiden Enden in Konchen endet, im Unterschied zu ihren Kölner Vorbildern und o. g. Bonner Ostapsis mit polygonalen 5/12 Schlüssen und Rippengewölben, und über der Vierung ein zunächst eingeschossiger achteckiger Turm errichtet. Als Nächstes wurden bis etwa 1210 die beiden alten Joche des Ostchors erhöht und mit spitzbogigen Gewölben mit Wulstrippen im Stil der Frühgotik gedeckt, außerdem die Chorflankentürme um je zwei noch ganz romanische Geschosse erhöht.

Die nächste Bauphase war die Neuaufführung des Langhauses mit Verbreiterung der Seitenschiffe, Aufgabe der Westkrypta und Umgestaltung der Westapsis. Ihre genaue Datierung der Neuaufführung des Langhauses ist unter Kunsthistorikern umstritten und variiert zwischen den Jahren 1220 bis 1240; auf letztgenanntes Jahr deutet die einzige plausible Quelle aus der Chronik des Klosters Floreffe hin, die eine Zerstörung des alten Langhauses durch Brand im Jahr 1239 festschreibt. Das Langhaus zeigt beispielhaft die Vermengung romanischer und gotischer Formen im rheinischen Übergangsstil: Die Seitenschiffe haben Rippengewölbe und spitzbogige Gurtbögen, aber ihre Arkaden und Schildbögen sind noch rundbogig. Runbogig sind auch die Arkaden der Emporen, aber die Kreuzrippengewölbe des Mittelschiffs sind ganz und gar spitzbogig.

Um 1240 entstanden das gotische Portal zum Münsterplatz sowie die oberen Geschosse und das Pyramidendach des Vierungsturms.

1583–1589 und 1689 wurde das Münster erheblich zerstört. 1883–1889, 1934 und nach Bombenschäden im Zweiten Weltkrieg wurde es restauriert. Die Planung des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm Toni Kleefisch.

Den Martinsbrunnen vor dem Westportal des Münsters schuf 1902 der Berliner Bildhauer Georg Christian Heinrich Götschmann (1857–1929). Er selbst nannte seinen Brunnen Martinitreiben: Die Szenerie zeigt Kinder, die versuchen, Gänse für das Festessen am Martinstag zusammenzutreiben. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Bronzefiguren eingeschmolzen und 1958 nach alten Gipsformen durch Ingeborg von Rath rekonstruiert.

Der Martinsplatz, eigentlich heute mehr ein Verkehrsknoten, liegt an den Straßen Am Hof, Am Neutor und Wesselstraße zwischen dem Münster und der Kaiserpassage. In den Straßenbelag mit Pflastersteinen eingelassen sind die Umrisse der früheren St. Martin-Kirche, die dem Platz ihren Namen gab. An der Mauer zur Münster-Basilika zeigt das Martins-Relief am Bonner Martinsplatz wurde von Ernemann Sander zwischen 1982 und 1983 geschaffen. Die Tafeln zeigen nicht nur bedeutende Szenen aus dem Leben des Heiligen Martin, sondern auch die alte Martinskirche mit Martinszug. Außerdem liegen hier die aus Stein gemeißelten Köpfe der Stadtpatrone Cassius und Florentius.

(Bonn.wiki und Wikipedia)

Die Remigiusstraße verbindet über den Römerplatz den Münsterplatz wieder mit dem Markt.

Der Remigiusplatz (früher Römerplatz) liegt einmal auf der Achse Münsterplatz - Markt an der Remigiusstraße und andererseits liegt er auf der Verbindung Acherstraße zwischen Am Hof (Universität) und dem Dreieck.

Eine der jüngsten Straßen in der Bonner Innenstadt ist die Poststraße. Erst im Jahre 1893 ist sie fertig gestellt worden. Bis dahin gab es keine direkte Verbindung zwischen dem Hauptbahnhof, der schon seit 1844 existierte, und der City (Münsterplatz). Die Bürger mussten bis dahin über den Kaiserplatz einen großen Bogen machen oder nahmen den beschwerlichen „Schipka-Pass“ in der Sürst in Kauf. 1885 richteten 800 Leute eine Petition an den Stadtrat, ein Jahr später begannen die Bauarbeiten, für die allerdings eine Gaststätte gegenüber vom Bahnhof abgerissen werden musste. Da ihr Besitzer, die Universität, mit dem zunächst geschätzten Preis nicht einverstanden war, wurde der „Knabengarten“ für 140 000 Mark versteigert – knapp 30 000 davon kamen von den Bürgern. Zunächst konnte sie nur bis zur Sürst gebaut werden, weil ab da erst noch weitere Parzellen und Häuser gekauft werden mussten. Unmittelbar nach der Fertigstellung gab es eine rege Bautätigkeit mit Geschäftshäusern. Zigarren, Frisör, Konditorei, Blumen, Kaffee, Printen und Uhren konnten um die Jahrhundertwende schon erstanden werden. Die Poststraße heißt so, weil sie den Bahnhof mit der Post auf dem Münsterplatz verbindet.

Die Gangolfstraße verbindet den Münsterplatz mit dem Bahnhof. Der Name erinnert an die vor dem Westportal des Münsters gelegene Pfarrkirche Sankt Gangolf, die 1806/07 abgerissen
wurde. Sie war die Pfarrkirche für das Dorf Mülheim. Die Gangolfstraße ist die südliche Parallelstraße der Poststraße.

Bonn Hauptbahnhof ist der wichtigste Bahnhof in der Bundesstadt Bonn an der linken Rheinstrecke und östlicher Endpunkt der Voreifelbahn. Er hat IC-, EC-, ICE und Nachtzug-Verbindungen.

In den 1930er-Jahren wurde das Bahnhofsgebäude umgebaut – unter anderem 1939 das Obergeschoss zu Wohn- und Lagerzwecken ausgebaut – und dabei im Eingangsportal des Mitteltraktes die ursprünglichen rundbogigen Türen und die Glasmalerei unter dem Triumphbogen entfernt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verzeichnete der Bahnhof ab 1949, als Bonn Bundeshauptstadt wurde, einen signifikanten Bedeutungszuwachs. Viele Politiker, Bundesbedienstete und Verwaltungsangestellte reisten mit der Bahn an, und die amtierenden Bundeskanzler und Bundespräsidenten (beispielsweise Adenauer, Brandt, Heuss und Lübke) nutzten für zahlreiche Reisen ab dem Bonner Hbf den Regierungszug, für welchen 1949 ein eigener Regierungsbahnsteig auf der stadtabgewandten Seite des Bahnhofs errichtet wurde. Dieser befand sich am südöstlichen Ende der Quantiusstraße im Bereich der heutigen „Radstation“ und war mit einer Zufahrt versehen, so dass besonders wichtige bzw. schutzbedürftige Personen mit dem Pkw direkt auf den Bahnsteig gefahren werden konnten.

Über viele Jahre hinweg wurden im Bonner Bahnhof auch Staatsgäste empfangen. Als erstes ausländisches Staatsoberhaupt reiste am 8. November 1954 in einem Sonderzug der äthiopische Kaiser Haile Selassie zu einem Staatsbesuch der noch jungen Bundesrepublik nach Bonn; er wurde dort am geschmückten Gleis 1 von Bundespräsident Heuss begrüßt. Im Laufe der Jahrzehnte verlagerten sich die Reisen der Regierungsmitglieder und Staatsgäste zunehmend von der Schiene auf Straße und Flugzeug, so dass der Regierungsbahnsteig immer seltener benutzt und schließlich beim Bahnhofsumbau von 1991/92 abgerissen wurde.

Unter dem Bahnhof der Deutschen Bahn hält die Stadtbahn Bonn. Die viergleisige Station wurde im April 1979 eröffnet – vier Jahre nach dem anschließenden Tunnel in Richtung Bad Godesberg. Der U-Bahnhof ist als unterirdischer Kreuzungspunkt einer Nord-Süd-Achse mit einer Ost-West-Achse konzipiert und wird täglich von etwa 50.000 Fahrgästen frequentiert. Nach Norden sind zwei Zulaufstrecken (nach Bonn West und zum Stadthaus) vorhanden, nach Süden existieren Anschlüsse für drei Strecken (Richtung Universität/Markt, nach Dottendorf sowie für die früher unterirdisch geplante Westbahn). Züge in Nord-Süd-Richtung sollten hier Züge in Ost-West-Richtung höhenfrei am selben Bahnsteig kreuzen können. Da von den drei südlichen Anschlüssen nur einer realisiert ist, wirkt die Anlage etwas überdimensioniert. Der Tunnelstutzen in Richtung Dottendorf wird als Wendeanlage genutzt, der für die Westbahn bis 2022 zum Abstellen des letzten in Bonn verbliebenen Achtachsers. Die vier Gleise liegen an zwei Mittelbahnsteigen, wobei ursprünglich die Ost-West-Linien (Achse B) an den inneren und die Nord-Süd-Linien (Achse A) an den äußeren Gleisen halten sollten. Am westlichen Zugang zum U-Bahnhof an der Thomas-Mann-Straße besteht eine direkte Anbindung an die Straßenbahnstrecke nach Dottendorf (Linien 61 und 62).

Kaiserplatz

Platz zwischen dem Westflügel des Uni-Hauptgebäudes und der Bundesbahnstrecke Köln-Koblenz, letzten Endes eine Verlängerung der Poppelsdorfer Allee, die vom Stadtschloss zum Poppelsdorfer Schloss führte.

Am Kaiserplatz steht die evangelische Kreuzkirche, auf dem Platz stand bis in die 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts die Kaiserhalle, eine „Location“ für Veranstaltungen aller Art, der Alteingesessene immer noch nachtrauern.

Der Kaiserplatz besteht aus zwei Kfz-Spuren an der Ostseite, Fußgängerflächen an den anderen Seiten und einer großen Wiesenfläche in der Mitte. Im Norden stehen zwei Antiquariats-Kioske neben einer rechteckigen, dreiteiligen Springbrunnenanlage, im Westen befinden sich Gastronomie-Außenflächen. Am Südende steht ein Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Bonn. Im Westen schließt sich der Bahnhofsvorplatz mit dem Zentralen Omnibusbahnhof an.

Dort wo jetzt der Omnibusbahnhof ist stand bis 1970 die Kaiserhalle. Die Kaiserhalle entstand in den 1870er-Jahren nach Plänen des Kreisbaumeisters in Siegburg Wilhelm Eschweiler. Sie war das studentische Zentrum christlicher Burschenschaften. Vereine wie Corps Borussia Bonn, die Studentische Verbindung katholischer Theologen Rhenofrankonia, die Landsmannschaft Salia Bonn oder KDStV Staufia Bonn, feierten ihre Stiftungsfeste und Festkommerse um 1900 bevorzugt in der Kaiserhalle, in der sie zum Teil auch gegründet worden waren, ebenso wie Turnerschaft Germania (1877 gegründet in der Kaiserhalle) oder der Skiclub Bonn (ebenda gegründet 1907). Im Kaiserreich und in der anschließenden Zeit der Weimarer Republik war die Terrasse mit ihren schattigen Kastanienbäumen bevölkert von Couleur-tragenden Verbindungsstudenten singend und saufend, zusammen mit zivil-tragenden Offizieren des Husarenregiments „König Wilhelm“. Buntbemützte Studenten und Primaner gingen nach dem sonntäglichen Gottesdienst zum Frühschoppen in die Kaiserkneipe. In Bonn hatte sich die Szene aufgeteilt: Im Königshof die adligen Studenten, in der Lese die intellektuellen Studenten, im Bürgerverein die konfessionell-bürgerlich geprägten Studenten und in der Kaiserhalle die Verbindungsstudenten.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kaiserhalle bei dem verheerendsten der Bombenangriffe auf Bonn im alliierten Luftkrieg am 18. Oktober 1944 zerbombt. Der Wiederaufbau erfolgte erst 10 Jahre später – im typischen Stil der 1950er Jahre, aber wieder mit großer, baumbepflanzter, schattiger Terrasse – und wurde am 27. Mai 1955 eingeweiht. Die Kaiserhalle wurde so, wie bereits zuvor, Treffpunkt von Studenten und Gymnasiasten.
1969 wurde im Zuge der Anstrengungen, eine einer Bundeshauptstadt angemessene Infrastruktur zu schaffen, mit dem Bau eines U-Bahn-Tunnels vom Hauptbahnhof – unter dem Kaiserplatz zum Hofgarten und weiter, in einem großen Bogen zur Bundesstraße 9 – bis zum Bundeskanzlerplatz (heute Teil der Stadtbahnstrecke Bonn–Bad Godesberg) begonnen, für den die Kaiserhalle am 2. November 1970 abgerissen wurde.

Auf der anderen Seite der Kaiserstraße befindet sich ein weiterer kreisrunder Springbrunnen, der Kaiserbrunnen. Zwischen mehreren kleinen Grünflächen führt ein Rad- und Fußweg in die Bahnunterführung herunter, in der sich mehrere Kleinstgeschäfte befinden. Durch die Unterführung kommt man dann zur Poppelsdorfer Allee und weiter zum Poppelsdorfer Schloß.

Die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ist eine der großen Universitäten in Deutschland. Die nach dem preußischen König Friedrich Wilhelm III. benannte und im Jahr 1818 gegründete Hochschule hat ihren Sitz in Bonn am Rhein. Im Dezember 2022 waren 33.000 Studierende immatrikuliert.

Bei der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder erzielte die Universität Bonn gemischte Ergebnisse. Das Zukunftskonzept, also die Förderung der gesamten Universität, wurde nicht gewonnen. In den anderen Förderlinien gab es jedoch Erfolge.

In der ersten Runde 2006 zog man mit Vorschlägen für Graduiertenschulen in Physik und Wirtschaftswissenschaften (Bonn Graduate School of Economics und Bonn-Cologne Graduate School of Physics and Astronomy zusammen mit der Universität Köln) sowie einem Exzellenzcluster in Mathematik (Mathematics: Foundations, Models, Applications – Hausdorff Center for Mathematics) in die Endauswahl ein, den Zuschlag erhielten die Ökonomie-Schule und der Mathematik-Cluster.

In der zweiten Runde 2007 standen die Graduiertenschule Chemical Biology in Life and Medical Sciences und erneut die Bonn-Cologne Graduate School of Physics and Astronomy sowie als weitere universitätsübergreifende Projekte der Exzellenzcluster Media: Material Conditions and Cultural Practice zusammen mit der Universität zu Köln und die Graduiertenschule Bonn-Aachen International Graduate School of Applied Informatics zusammen mit der RWTH Aachen in der Auswahl, den Zuschlag erhielt diesmal die Physik-Graduiertenschule.

In der dritten Runde im Jahr 2012 gelangten das Exzellenzcluster in der Mathematik (Mathematics: Foundations, Models, Applications) und die Graduiertenschule in Physik (Bonn-Cologne Graduate School of Physics and Astronomy) zu weiterer Förderung. Außerdem erhielt das neue Exzellenzcluster im Bereich der Immunologie (Immunosensation: das Immunsystem als Sinnesorgan) eine Förderzusage.

Bei der vierten Runde des nun Exzellenzstrategie genannten Wettbewerbs war die Universität mit insgesamt sechs Exzellenzclustern (davon zwei in Kooperation mit anderen Universitäten) und der zusätzlichen Auswahl als Exzellenzuniversität die erfolgreichste Hochschule.

Unter den Absolventen, Ehrendoktoren und Professoren befinden sich sieben Nobelpreisträger – darunter Harald zur Hausen, Wolfgang Paul, Reinhard Selten, Thomas Mann und Otto Wallach –, vierzehn Laureaten des Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preises, drei Preisträger der Fields-Medaille sowie Joseph Ratzinger (der spätere Papst Benedikt XVI.), Heinrich Heine, Karl Marx, Konrad Adenauer, Robert Schuman, Joseph Schumpeter, Friedrich Nietzsche, Jürgen Habermas, Max Ernst, Karl Barth, August Kekulé, Justus von Liebig, Rudolph Clausius und Heinrich Hertz, aber auch führende Nationalsozialisten wie Joseph Goebbels.

Am 2. Januar 2019 musste die Universität den Forschungs- und Lehrbetrieb im dritten Stockwerk des Kurfürstlichen Schlosses einstellen. Grund ist eine Anordnung des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW, die auf einer Neubewertung der Brandschutz-Situation basiert. Betroffen von der Sperrung sind fast 100 Räume, 150 Beschäftigte und über 400 Studierende der geisteswissenschaftlichen Fakultäten der Universität Bonn. Die Anordnung erreichte die Universitätsleitung überraschend einige Wochen vor Fortsetzung der Vorlesungszeit Anfang Januar, so dass kurzfristig räumliche, personelle und logistische Umstrukturierungen und Ausweichmöglichkeiten gefunden werden mussten.

Das Schloss sei als Lehr- und Forschungsgebäude der Universität Bonn nicht verhandelbar, erklärte Rektor Michael Hoch in einer Resolution mit dem Titel „WIR für unser Schloss“, mit der Rektorat, Senat und Hochschulrat kurzfristig eine Weiternutzung des Dachgeschosses, mittelfristig eine notwendige räumliche Alternative im Innenstadtbereich und konkrete Zusagen zur Finanzierung der Sanierung des Hauptgebäudes erreichen wollen:
„Der Senat der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn unterstützt nachdrücklich die Strategie der Hochschulleitung „Wir für unser Schloss“, die das Ziel verfolgt, das Hauptgebäude unserer Universität in seiner langfristigen Nutzung als Lehr- und Forschungsgebäude, insbesondere der Philosophischen Fakultät, der Katholisch-Theologischen Fakultät und der Evangelisch-Theologischen Fakultät, zu erhalten und die Voraussetzungen für eine nachhaltige Sanierung zu schaffen, und schließt sich diesen Forderungen an. Wir erachten es für unabdingbar zur Garantie exzellenter Lehre und Forschung sowie moderner Verwaltung, beim Bau- und Liegenschaftsbetrieb kurzfristig eine Weiternutzung des Dachgeschosses wenigstens in Teilen zu erreichen, von ihm eine notwendige räumliche Alternative im Innenstadtbereich zur Verfügung gestellt zu bekommen sowie konkrete Zusagen zur Finanzierung der Sanierung des Hauptgebäudes zu erhalten.

1622/23 wurde mit dem Bau der Bastionsbefestigung am Stockentor begonnen. Bis 1642 entstand die Zollbastion im Bereich des ehemaligen Renaissance-Zollgebäudes aus der Zeit des früheren Kölner Kurfürsten Salentin von Isenburg.

Durch das Stockentor führt die Stockenstraße als Einbahnstraße von der B9 (Adenauer Allee) Richtung Bischofsplatz wo sie als T-Kreuzung auf die Einbahnstraße 'Am Hof' stößt. Mit dem PKW darf man aber nur noch in die Marktgarage oder die Franziskanerstraße fahren.

Der Hofgarten ist ein Park in Bonn. Er zählt teils zur Innenstadt, teils zur Südstadt und grenzt im Nordwesten an das Hauptgebäude der Bonner Universität, das Kurfürstliche Schloss. Im 18. Jahrhundert entstand der Park als Garten zur Residenz von Kurfürst Clemens August. Heutzutage ist der Bonner Hofgarten auf Grund seiner zentralen Lage insbesondere unter Studenten ein beliebtes Naherholungsgebiet.

Von Juni 1945 bis Mai 1947 bestand auf der Hofgartenwiese ein Durchschleusungslager für entlassene Kriegsgefangene, das 145.779 Personen passierten. Beim ersten deutschen „Tag des Baumes“ am 25. April 1952 pflanzte Bundespräsident Theodor Heuss zusammen mit dem Präsidenten der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Bundesinnenminister Robert Lehr, im Hofgarten einen Ahorn. Am 16. Juni 1964 wurde durch Bundespräsident Heinrich Lübke im Hofgarten an der Freitreppe des Akademischen Kunstmuseums als Ehrenmal für die Opfer der Kriege und der Gewaltherrschaft eine vom Bildhauer Kurt Schwippert geschaffene schlichte Gedenktafel aus Bronze eingeweiht, an der bis zu ihrer Verlegung auf den Nordfriedhof im Sommer 1980 Kranzniederlegungen von Repräsentanten des bundesdeutschen Staates und von Staatsgästen stattfanden. Die öffentliche Tiefgarage der Universität unter dem Hofgarten (heute „Unigarage“) wurde nach knapp einjähriger Bauzeit am 1. November 1969 eröffnet.

In der Zeit Bonns als Regierungssitz der Bundesrepublik Deutschland fanden im Bonner Hofgarten zahlreiche Demonstrationen gegen die Politik der Bundesregierung statt. Hervorzuheben sind besonders die Demonstrationen gegen die Notstandsgesetze von 1968 und die der Friedensbewegung in den 1980er-Jahren. Bei den Veranstaltungen am 10. Oktober 1981 und dem 22. Oktober 1983 versammelten sich Hunderttausende im Hofgarten für Frieden und Abrüstung und demonstrierten gegen den NATO-Doppelbeschluss. Ab Dezember 1984 sperrte die Universität den Hofgarten zunächst für alle Großveranstaltungen. Er ist aufgrund der vorgenannten Nutzung eine Station des Geschichtsrundwegs Weg der Demokratie und steht gemeinsam mit dem Kurfürstlichen Schloss als Baudenkmal unter Denkmalschutz.

Der Bonner Hofgarten wird inzwischen auch für studentische Kundgebungen, universitäre Veranstaltungen (wie z. B. die Absolventenfeier) und gelegentlich für Großveranstaltungen (Eröffnungsfeier des XX. Weltjugendtages) genutzt.

Das Akademische Kunstmuseum ist eines der ältesten Bonner Museen. Es beherbergt die Antikensammlung der Universität Bonn mit über 2.700 Abgüssen antiker Statuen und Reliefs und über 25.000 Originalen. Es befindet sich in einem klassizistischen Bau am südlichen Ende des Hofgartens direkt gegenüber dem Kurfürstlichen Schloss.

Das Gebäude, das heute das Akademische Kunstmuseum beheimatet, geht auf das 1824/25 entstandene, von dem Bonner Universitätsbaumeister Friedrich Waesemann, dem Vater des Architekten Hermann Friedrich Waesemann, entworfene Gebäude des anatomischen Instituts der Universität zurück. Es weist auf den Bau der Anatomie (Anatomisches Theater) der Berliner Tierarzneischule von Carl Gotthard Langhans zurück und wurde von Karl Friedrich Schinkel maßgeblich überarbeitet. An den in dieser Zeit entstandenen Demonstrationssaal, die Rotunde, waren zwei Seitengebäude zu Anschauungs- und Vorbereitungszwecken angebaut. Der Komplex wurde bis 1872 von der medizinischen Fakultät genutzt. Ab 1879 zog die Klassische Archäologie mit dem Akademischen Kunstmuseum vom Schloss hierher um und erhielt 1883/84 einen Erweiterungsbau für die Abgusssammlung. Ein weiterer Anbau erfolgte 1907/08, um mehr Platz für die Bibliothek, einen großen Hörsaal, Büros sowie Magazin- und Lagerflächen zu erhalten.
Wegen der Generalsanierung des Gebäudes ist das Museum in die Römerstraße 164 (Bonn) umgezogen. Ab dem 15. Mai 2022 werden dort die gesamte Originalsammlung und eine Auswahl der Gipsabgüsse präsentiert. Nach der Baumaßnahme zieht das Museum wieder an den Hofgarten.

Koblenzer Tor

Eingefügt in den barocken Ostflügel (sog. „Galerieflügel“) befindet sich das repräsentative Koblenzer Tor. Es handelt sich dabei um einen barocken, dreigeschossigen Torbau, der sich in seiner Architektur deutlich von dem eher schmucklosen und nicht plastisch durchformten Baukörper des Hauptgebäudes unterscheidet. Der Bau überspannt die heutige Bundesstraße 9 nach Koblenz. Das Koblenzer Tor wurde auch als „Michaelstor“ bezeichnet, da der große Saal in der mittleren Gebäudeebene ursprünglich als Sitz bzw. Versammlungsort des Ritterordens vom Heiligen Michael genutzt wurde.

Südansicht des Koblenzer Tors (2013)
Das Tor hat drei horizontale Geschossebenen: Die nach einem Triumphbogenschema und mit rustizierten Außenwänden gestaltete untere Ebene besteht aus drei – von vorgestellten Doppelsäulenpaaren mit einfachen dorischen Kapitellen getrennten – Durchlässen – einem breiteren in der Mitte für Reiter und Kutschen (heute PKWs) und zwei schmaleren an der Seite für Fußgänger; die vor- und zurückspringende Architravzone ist mit einem Metopen-Triglyphenfries dekoriert. Die mittlere Ebene ist architektonisch annähernd gleich gestaltet, jedoch mit Fenstern versehen und deutlich reichhaltiger geschmückt (ionische Kapitelle, von Putten getragener Wappenschild im gesprengten Mittelgiebel); oberhalb der unterbrochenen Architravzone finden sich vier annähernd lebensgroße allegorische Statuen, die die Tugenden des Michaelsordens (Frömmigkeit, Ausdauer, Stärke und Treue) verkörpern. Im Kontrast zu den beiden plastisch gestalteten unteren Ebenen wirkt die obere Ebene flächig und nur wenig repräsentativ, denn anstelle der vorgestellten Doppelsäulen finden sich lediglich Pilaster mit korinthischen Kapitellen; außerdem sind die Fenster als einfache Rechteckfenster gestaltet. Der gesamte Bau schließt in einer umlaufenden Balustrade, deren eingezogener Mittelteil einen Sockel mit einer – ebenfalls vom Bildhauer Wilhelm Rottermondt geschaffenen – vergoldeten Statue des drachentötenden Erzengels Michael umschließt, zu dessen Seiten zwei weibliche Figuren stehen, die beide am Boden liegende männliche Unholde bezwingen: die linke hält ein Lamm Gottes im Arm während die rechte geflügelt und mit einer Lanze bewaffnet ist. Der gesamte Torbau wird überhöht von einem überkuppelten oktogonalen und rundum verglasten Laternenaufsatz.

Durch das Koblenzer Tor verläuft die Bundesstraße 9, es bildete bis zum Bau der Bonner Stadtautobahnen ein Nadelöhr des Nah- und Fernverkehrs: Anfang der 1960er Jahre befuhren das Tor täglich 36.000 Kraftfahrzeuge.

Der Stadtgarten liegt zwischen der Adenauerallee und dem Brassertufer / Alter Zoll. Er gehört mit seinen ca. 2ha zu den kleineren Parks in Bonn. Hier ist ein sehr beliebter Biergarten und es finden in der Sommerzeit im Musikpavillon Konzerte statt.

Im Bonner Stadtgarten wurde 2014 auf einem 1 m hohen Sockel eine 2,70 m hohe Bronzeskulptur Ludwig van Beethovens des Bildhauers Markus Lüpertz aufgestellt. Weitere Ergänzungen sind Schwingende von Lajos Barta zum Gedenken an den ungarischen Volksaufstand 1956, aufgestellt 1971 und Ulrich Rückriems Heinrich-Heine-Denkmal in der Formensprache eines Grabmals und Tempelportals von 1982.

Das Grand Hôtel Royal mit seinen Aussichtsterrassen am Rheinufer war zunächst in dem auf die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurückgehenden Saalbau des Gastwirts Ermekeil beheimatet. Aus dieser Familie stammte auch der erste Besitzer und Direktor des Hotels, Andreas Ermekeil (1826–1895). Es entwickelte sich zum Treffpunkt der regierenden Fürstenhäuser Deutschlands – meist, um die studierenden Söhne zu besuchen. 1872 wurde ein Neubau des Hotels an der Koblenzer Straße, jetzt Adenauerallee, errichtet, dessen Bauherr war die neu gegründete Grand Hôtel Royal AG mit 750.000 Mark Aktienkapital. Um 1900 fusionierte die Aktiengesellschaft mit der Betreibergesellschaft des Kölner Dom-Hotels. Das Bonner Haus änderte seinen frankophilen, internationales Flair andeutenden Namen in Hotel Königshof – die Aktiengesellschaft behielt jedoch die alte Firma Grand Hôtel Royal bis nach 1945 bei.  Anfang des 20. Jahrhundert verkehrten hier die in Bonn studierenden Söhne aller großen deutschen Adelsfamilien. Prinzessin Victoria war damals einer der prominentesten Gäste. 1902 übernahm der aus dem Kölner Domhotel kommende W. O. König die Aktienmehrheit und Leitung des Hauses. In dieser Zeit wohnte der deutsche Kaiser in den Fürstenzimmern des Hotels. Es war während seiner Blütejahre das führende Hotel am Rhein.

Die Kronprinzenvilla (auch Kronprinzenpalais) war eine Villa am Rheinufer in Bonn, die 1871 errichtet und 1952/53 abgebrochen wurde. Sie befand sich an der Wörthstraße (heute Tempelstraße) nahe der Coblenzerstraße (heute Adenauerallee) auf dem heutigen Gelände des Auswärtigen Amts und gehörte von 1900 bis 1910 dem Deutschen Kaiserhaus (Hohenzollern).

Nachdem Prinz August Wilhelm 1906 sein Studium angetreten hatte und dieses absolviert war, verkaufte das deutsche Kaiserhaus die ehemalige Villa König im April 1910 für 375.000 Mark an den Königlichen Kommerzienrat Wilhelm Girardet. Er ließ noch im gleichen Jahr Nebentreppenhaus und Wintergarten der Villa abbrechen und sie nach einem Entwurf des Bonner Architekten und Regierungsbaumeisters a. D. Julius Rolffs neu errichten, Ersteres in Wesersandstein und Letzteres als Eisenkonstruktion. 1913 wurde unter Verantwortung desselben Architekten ein neues Gewächshaus erbaut. Nach dem Ersten Weltkrieg beschlagnahmte die Besatzungsmacht die Villa, unter deren Nutzung deutliche Beschädigungen zu verzeichnen waren; sie war in der Zeit der französischen Besatzung Bonns (1920–26) Sitz des jeweils amtierenden kommandierenden Generals des 33. Armee-Korps. 1930 hatte sie die Fachhochschule für kirchliche Textilkunst übernommen. Als neuer Eigentümer trat spätestens 1935 der Fabrikant Max Gruhl auf, nach einem gescheiterten Umbauversuch in ein Mehrfamilienhaus 1943 die Gauwirtschaftskammer Köln/Aachen.

Im Zweiten Weltkrieg erlitt die Villa schwere Beschädigungen: Der Dachstuhl wurde zu 85 % zerstört, Teile des Holzwerks und Decken mussten als verloren oder gestohlen gelten. Nachdem Bonn 1949 Regierungssitz der Bundesrepublik Deutschland geworden war, befand sich die Villa am Nordrand des neuen Parlaments- und Regierungsviertels. Einer zunächst vorgesehenen Belegung der Immobilie durch Bundesbehörden (darunter das Innenministerium) stand unter anderem die als Belastung angesehene Vergangenheit des Objekts entgegen. Es wurde vom Bund aus dem Besitz der Industrie- und Handelskammer erworben und spätestens 1953 für den Neubau des Auswärtigen Amts abgebrochen. An der vormaligen Position der Villa entstand das Pförtnerhaus des Ministeriums.

Das Gebäude 'Villa Gerda', die  Tempelstraße 10 (auch Villa Finkler) ist eine Villa im Bonner Ortsteil Gronau, die 1900/01 errichtet wurde. Sie liegt an der von der Adenauerallee (B 9) abzweigenden Tempelstraße oberhalb des Rheinufers (Wilhelm-Spiritus-Ufer). Die Villa steht als Baudenkmal unter Denkmalschutz.

Die Villa entstand für den Bauherrn Dittmar Finkler (1852–1912), einen Arzt und Professor an der Universität Bonn, der auch Besitzer der gegenüberliegenden späteren Kronprinzenvilla war und auf deren Grundstück 1898 die Wörthstraße (heute Tempelstraße) und 1899/1900 an derselben eine für den Weiterverkauf vorgesehene Doppelvilla hatte errichten lassen. Stilistisch lässt sich die Villa dem picturesquen und abstrahierten Barock mit durch den Jugendstil umgewandelten Dekor zurechnen.

 

Der Bonner Bürgerverein war ein 1862 gegründeter Geselligkeitsverein in Bonn, der 124 Jahre bestand und sich 1986 aufgelöst hat. Das Vereinshaus befand sich von 1909/10 bis 1969 an der Poppelsdorfer Allee/ Ecke Kronprinzenstraße (heute: Prinz-Albert-Straße) hatte. Es war von 1949 bis 1965 Spielstätte des Bonner Stadttheaters. Die ehemalige Lage des Gebäudes erreicht man, wenn man links am Brunnen des Kaiserplatzes durch die Fußgängerunterführung der Bundesbahn zur Poppelsdorfer Allee geht.

Das Gebäude beherbergte im Erdgeschoss Restaurationsräume mit Gartencafé (einer Terrasse zur Poppelsdorfer Allee) und im rückwärtigen Teil drei Kegelbahnen. An der Kronprinzenstraße befand sich eine große Treppe mit dem Portal zum Großen Festsaal; dem späteren Nachkriegs-Theatersaal. In den Obergeschossen waren Clubräume, Gesellschafts- und Konferenzräume sowie Leseräume mit Bibliothek. Das Kellergeschoss bestand aus gemauerten Tonnengewölben mit sich kreuzenden Durchdringungen und beinhaltete eine kühle Lagerstätte für Bierfässer sowie Gerüchten zufolge 100.000 Weinflaschen.

Das Bonner Bürgervereinshaus überstand die Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg relativ unversehrt und eröffnete nach einigen Umbauten 1949 als Theatersaal der städtischen Bühnen, die vorher von 1945 bis 1949 in der Aula des unzerstörten städtischen Clara-Schumann-Gymnasiums gespielt hatten. Am 1. September 1949 fand die erste konstituierende Sitzung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Großen Saal des Bonner Bürgervereins statt. 1965 war der Neubau des Bonner Stadttheaters am Rheinufer bezugsfertig, sodass das Bürgervereinshaus fortan überwiegend leer stand.

Das Vereinshaus wurde am 22. März 1969 gesprengt und abgerissen. Bis 1972 wurde an dieser Stelle nach einem Entwurf des Bonner Architekten Ernst van Dorp das Hotel Bristol erbaut, was mittlerweile auch leer steht. Der Verein löste sich 1986 auf.

Der Deutsche Herold wurde am 15. Januar 1922 in Berlin vom dortigen Verband der Bestattungsunternehmer unter dem Namen Deutscher Begräbnis-Versicherungsverein als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit gegründet, um die Kosten für die Bestattung als Versicherungsleistung zu ermöglichen. Dabei wirkten die Bestattungsunternehmen einerseits als Agenturen, andererseits erbrachten sie die Versicherungsleistungen in Form der Bestattung. Generaldirektor des neu gegründeten Unternehmens wurde Herbert Worch als Geschäftsführer des Verbandes der Bestattungsunternehmer. Drei Jahre später erweiterte das Unternehmen die angebotenen Leistungen um Lebensversicherungen, in der Folge benannte es sich in Deutscher Begräbnis- und Lebens-Versicherungsverein a.G. Deutscher Herold um. 1927 wandelte sich das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft. Nach der Übernahme der Spandauer Lebensversicherung zwei Jahre später erfolgte die Umbenennung in Deutscher Herold Volks- und Lebensversicherung AG und gemessen an der Größe des Versicherungsbestandes stieß die Gesellschaft in die fünf größten Versicherungen Deutschlands vor.

Nach dem Zweiten Weltkrieg siedelte das Unternehmen unter Leitung von Worch nach Westdeutschland um und nutzte ab 1947 Bonn als Firmensitz, wo es 1949/50 an der Ecke Poppelsdorfer Allee/Bonner Talweg ein neoklassizistisches Bürogebäude als Hauptverwaltung errichten ließ. 1950 übernahm die Gesellschaft, die bereits ab 1926 Sachversicherungen vermittelt hatte, mit der Hamburger Allgemeine-Versicherung ein Sachversicherungsunternehmen als Tochtergesellschaft. Unter dem Namen Deutscher Herold Allgemeine-Versicherung bediente die Gruppe fortan auch diesen Geschäftszweig- 1953 verstarb Worch, sein Schwiegersohn Willy Günther übernahm die Leitung der in Familienbesitz befindlichen Versicherungsgruppe. Insbesondere mit einigen Innovationen des Vorstandsmitglieds und Chefmathematikers Bernhard Graewe stärkte das Unternehmen zu Beginn der 1970er Jahre seine Position im deutschen Versicherungsmarkt und rangierte Anfang 1976 als siebtgrößter Lebensversicherer.

Ab 1976 geriet die Versicherungsgruppe immer mehr in Schieflage und nach Jahren des Niedergangs, Umstrukturierungen, Verkäufen erklärte der jetzige Eigentümer Zurich Konzern dass das Bonner Gebäude aufgegeben wird. 2016 wurde das Areal inklusive der Gebäude an Corpus Sireo veräußert, im Dezember 2018 der einen Teilabriss vorsehende Bebauungsplan seitens der Stadt Bonn beschlossen. Nach dem Auszug des Versicherungsunternehmens Ende 2019 begannen im Mai 2020 die Bauarbeiten.

Bevor das Poppelsdorfer Schloss erbaut wurde, befand sich hier die Ruine einer alten Wasserburg, deren Ursprung bis ins 12. Jahrhundert reicht und deren Wassergraben teilweise heute noch im Schlossgraben erhalten geblieben ist. Die ungewöhnliche, weil zweiteilige Wasserburg war lange kurkölnischer Verwaltungssitz, wurde aber im Truchsessischen Krieg (1583) arg lädiert. 1715 dann begann Kurfürst Joseph Clemens damit, anstelle der Burg ein Schloss zu errichten, das von seinem Nachfolger Clemens August erweitert und vollendet wurde, das Poppelsdorfer Schloss „Clemensruhe“.

Dabei sollte nach den Ideen des französische Architekt Robert de Cottes, der im Auftrag des Kurfürsten Josef Clemens das Lustschloss Clemensruhe geplant hatte, eigentlich ein ganz anderer Bau entstehen. Als der Bau nach dem Tod des Kurfürsten 1723 stockte, zog dessen Neffe Clemens August den Barockbaumeister Balthasar Neumann zurate, der das Schloss dann zwischen 1744 und 1756 vollendete, als vierflügelige Anlage mit vorspringenden Eckbauten um einen Rundhof und mit Ecktürmen, die nach den vier Himmelsrichtungen zeigen.

Im Jahr 1818 ging das Schloss in den Besitz der Universität über, es gehörte zum Gründungsvermögen., und es folgten zahlreiche Umbaumaßnahmen, um das Gebäude für den Universitätsbetrieb nutzbar zu machen.

Im Jahr 1945 wurde das Schloss nach einem Luftangriff fast vollständig zerstört, seit 1959 ist es wiederhergestellt. Und Ende 2022 endeten fünf Jahre aufwendiger Sanierungszeit.

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Die heutige Stiftskirche (St. Johann Baptist und Petrus) gegenüber dem Stiftsplatz an der Kölnstraße hat mehrere Vorgängerbauwerke, die bis auf spätrömische bzw. frühfränkische Zeit, vermutlich auf das 6. Jahrhundert, zurückgehen. Sie trugen wie die sie umgebende Siedlung den Namen „Dietkirche(n)“. Die 1971/72 ausgegrabenen Überreste dieser Urkirche – heute im Innenhof der Wohnanlage Graurheindorfer Straße/Am Römerkastell/Drususstraße – sind als archäologisches Denkmal ausgewiesen. Nach Entstehung des Bonner Münsters verlor die Dietkirche an Bedeutung. Ein zu dieser Kirche gehörender Benediktinerinnenkonvent ist ab 1015 nachgewiesen. Aus dem Konvent entwickelte sich im 15. Jahrhundert ein Damenstift, das Stift Dietkirchen (1802 aufgehoben). Um 1316/17 entstand ein Neubau der Kirche, der 1672/73 aus Verteidigungsgründen zerstört wurde. Die bereits zuvor aus Bonn vor der Pest aufs Land geflüchteten Stiftsdamen erhielten in der Stadt 1680 nach ihrer Rückkehr wieder eine feste Bleibe in einem Haus an der heutigen Stiftsgasse, an der sich auch der Hof Overstolz und die Kapelle St. Paul befanden, die ebenfalls dem Stift übertragen wurden. Anstelle dieser baufällig gewordenen Kapelle wurde am heutigen Standort der Stiftskirche St. Johann Baptist und Petrus 1729/30 ein Kirchenneubau als Pfarr- und Stiftskirche errichtet.

Christusbrunnen am Stiftsplatz vor der Kirche
Aus einer geplanten Erweiterung dieses Kirchenbaus gegen Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich aufgrund seines schlechten baulichen Zustands ein kompletter Neubau. Von 1879 bis 1886 entstand dabei die heutige neugotische Pfarrkirche nach einem Entwurf von Heinrich Wiethase. Zunächst erfolgte die Erweiterung des später niedergelegten Altbaus, die ein dreischiffiges Langhaus sowie zwei quadratische Westtürme umfasste. Anschließend folgten an der Stelle des abgebrochenen Altbaus der Bau eines Querhauses, eines Chorjochs und dreier Apsiden in polygonaler Form. Die aus einem Doppelturm bestehende Fassade umfasst eine vorspringende Portalüberdachung, einen Söller, Spitzbogenfenster sowie ein Giebelmotiv.

Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Stiftskirche am 18. Oktober 1944 im alliierten Luftkrieg bei dem verheerendsten der Bombenangriffe auf Bonn durch in der Umgebung niedergegangene Sprengbomben und Minen schwer beschädigt, dabei brannte der Kapitelsaal bis zum ersten Obergeschoss aus. Von einem weiteren Bombenangriff am 6. Januar 1945 war das Mittelschiff betroffen, die Gewölbe zweier Joche sowie das der Vorhalle stürzten ein. Vollständig zerstört wurden die Orgel sowie ein Teil der Ausstattung. Der nachfolgende Wiederaufbau an Dächern, Mauerwerk und Strebewerk erfolgte im Wesentlichen bis 1964, weitere noch durch die Kriegsschäden bedingte Restaurierungen dauerten bis 1973 an.

Diese Straßenkreuzung gibt es im heutigen Straßenbild der Stadt Bonn so nicht mehr. An dieser Stelle steht seit den 1990er Jahren das Stadthaus.

Der Alte Friedhof in Bonn wurde 1715 angelegt. Er war der erste Friedhof außerhalb der Bonner Stadtbefestigung. Heute befindet sich die Anlage im Zentrum der Stadt und ist von Verkehrsflächen, Wohn- und Geschäftshäusern umgeben. Der Friedhof ist ein Ort, in dem sich die Geschichte der Stadt seit dem Beginn des 18. Jahrhunderts sowie Baustile und Stilepochen seit dem Barock widerspiegeln. Zahlreiche Prominentengräber sowie Grab- und Denkmäler bedeutender Künstler machen die Bonner Begräbnisstätte zu einem der berühmtesten Friedhöfe in Deutschland. Er wurde deshalb als besonders sehenswert in das Ensemble der Straße der Gartenkunst zwischen Rhein und Maas aufgenommen.

1846/1847 wurde auf Initiative des Königlichen Bauinspektors Johann Claudius von Lassaulx die Georgskapelle auf den Friedhof verlagert. Das romanische Gebäude war seit dem 13. Jahrhundert Teil der ehemaligen Deutschordenskommende in Ramersdorf.

Einige der Bäume auf dem Alten Friedhof sind mehr als 150 Jahre alt. Dazu zählen Platanen in der Umgebung der Georgskapelle, der Mammutbaum in der Nähe der Gräber der beiden Freiherren von Benekendorf und die als Jungpflanze von Rügen nach Bonn gebrachte Eiche, die Ernst Moritz Arndt 1834 auf das Grab seines im Rhein ertrunkenen neunjährigen Sohnes Willibald pflanzte.

Die Grabstätten auf dem Alten Friedhof spiegeln die Geschichte Bonns seit dem Ende des 18. Jahrhunderts wider, zumindest die Geschichte, wie sie im 18. Jahrhundert von Mitgliedern der Residenz des Kölner Kurfürsten und seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts von wohlhabenden Bürgern bestimmt wurde. Nach der Entscheidung, aus dem Alten Friedhof einen „allgemeinen Begräbnisplatz“ zu machen, ließen sich neben den „gemeinen Einwohnern“ auch die Wohlhabenden und Prominenten der Stadt hier bestatten. Sie und ihre Angehörigen wünschten für sich in vielen Fällen mehr als ein schlichtes Grab. Sie wollten dann eine repräsentative Stätte, die über den Tod hinaus an ihr Leben erinnern und gleichzeitig für Ansehen bei den Nachgeborenen sorgen sollte. Diese Grabstätten sind es, die auf dem Alten Friedhof erhalten geblieben sind. Völlig verschwunden sind dagegen die einfachen Einzel- und Reihengräber der Verstorbenen, die sich kein repräsentatives Grabmal leisten konnten und für die der Friedhof ursprünglich angelegt worden ist.

Als Begräbnisstätte war der Friedhof offiziell seit 1884 geschlossen. Seitdem hatten bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts nur Nachfahren der Bestatteten bzw. Privateigentümer oder Ehrenbürger der Stadt Bonn das Recht, auf dem Alten Friedhof begraben zu werden. Auf dem denkmalgeschützten „historischen Friedhof“ wurden in den letzten Jahrzehnten vorwiegend nur einzelne Grabstätten als Ehrengrab vergeben. Eines der letzten Einzelgräber dieser Art war das der Ärztin Mildred Scheel, die als Ehefrau von Bundespräsident Walter Scheel die Deutsche Krebshilfe im Kampf gegen die Volkskrankheit Krebs gegründet hatte. Die von der Stiftung Deutsche Krebshilfe gepflegte Grabstätte wird nach Angaben von Friedhofsgärtnern häufig von Bürgern aus allen Bundesländern besucht, die Blumen niederlegen. 2020 wurde Norbert Blüm auf diesem Friedhof beigesetzt.

Schumann-Grab
Das berühmteste Denkmal des Alten Friedhofs ist das Grabmal für Robert Schumann. Für seine Frau sollte das Denkmal ihres Mannes „etwas Symbolisches (werden), das die Charakteristik meines Mannes künstlerisch repräsentiert“ (aus einem Brief von Clara Schumann, Juli 1874). Adolf von Donndorf wurde damit beauftragt, in diesem Sinne das Grabmal zu gestalten. Die Ausführung übernahm sein Schüler, der württembergische Bildhauer Wilhelm Rösch während seines Rom-Aufenthalts 1878/1879.

Durch ein großes Schumannfest (17. bis 19. August 1873) und zahlreiche Spenden kamen in den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts die Mittel für das Denkmal zusammen. Den Platz wählte der damalige Bonner Oberbürgermeister Leopold Kaufmann so aus, dass das neue Denkmal Raum genug hatte, um zur Wirkung zu kommen. Adolf von Donndorf beschäftigte sich mehrere Jahre hindurch mit dem Entwurf des Denkmals und mit der Ausführung. Schließlich konnte es am 2. Mai 1880 in Gegenwart von Clara und ihren Kindern und Freunden feierlich enthüllt werden.

Denkmäler für die Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges
Neben Grab- und Denkmälern für Einzel- und Familiengräber entstanden infolge des Deutsch-Französischen Krieges zwei Denkmäler, die dem Erinnern an die Gefallenen dieses Krieges dienen. Das von Albert Hermann Küppers geschaffene „Kriegerdenkmal“ aus einem Block weißen Marmors ist den deutschen Gefallenen dieses Krieges gewidmet. Im selben Areal, in dem sich dieses Denkmal befindet, gibt es ein Denkmal für die französischen Gefallenen.

Das Bundesviertel – bis 1993 Parlaments- und Regierungsviertel – ist ein Stadtteil von Bonn und umfasst die am Rhein liegenden Ortsteile Gronau und Hochkreuz. Im engeren Sinne wird darunter nur das als internationales Viertel bezeichnete Gebiet um die ehemaligen Standorte der Verfassungsorgane in Gronau verstanden, im Weiteren auch noch in jüngerer Zeit hinzugekommene Gebiete am gegenüberliegenden Rheinufer.

Als Bonn 1949 zur vorläufigen Hauptstadt des kriegszerstörten Westteils Deutschlands bestimmt wurde, bot sich das Areal als Sitz der Bundesregierung und des Bundestages an. In der Folge wurde das weitgehend unbebaute Gebiet zum Standort zahlreicher Behörden, Verbände und Botschaften. Das Regierungsviertel verlor wie die Bundeshauptstadt Bonn erst gegen Ende der 1980er-Jahre seinen provisorischen Charakter, als die deutsche Teilung kurz darauf schon wieder endete.

Bis zur Verlegung des Parlaments- und Regierungssitzes nach Berlin 1999/2000 war es das Zentrum der politischen Macht in der Bundesrepublik Deutschland. Der Strukturwandel des Viertels, der zu dieser Zeit begann, hat zu einem rasanten Austausch der ansässigen Behörden, Organisationen und Unternehmen und einer Veränderung des Erscheinungsbilds geführt. Das so entstandene „Bundesviertel“ ist zur Drehscheibe mehrerer international tätiger Organisationen und Großkonzerne geworden, wird aber auch weiterhin durch die verbliebenen Bundesinstitutionen bestimmt. Das einstmals an der Stadtgrenze zu Bad Godesberg gelegene Randgebiet bildet heute neben dem Bonner Zentrum als Arbeitsplatzschwerpunkt eine „neue Mitte“ der Stadt.

Die Bundesgartenschau 1979 fand vom 27. April bis zum 21. Oktober 1979 in der damaligen Bundeshauptstadt Bonn statt.

In der 15 Meter hohen Kunststoffhalle mit einem Durchmesser von mehr als 48 Metern und einer Fläche von 2.340 m² eröffnete Bundespräsident Walter Scheel die Bundesgartenschau.

Die Ausstellungsfläche nahm 100ha ein. Die Bundesgartenschau 1979 dauerte 178 Tage und empfing knapp 7,6 Millionen Besucher. Der besucherstärkste Tag war der 16. Juni (Tag 51 der Gartenschau) mit 221.198 Besuchern, der besucherärmste Tag der 15. Oktober (Tag 172 der Gartenschau) mit 5.827 Besuchern.

Nach dem Siegerentwurf gliederte sich das Ausstellungsgelände in eine

  • Uferzone, das Rheinufer mit den Rheinpromenaden,
  • Parkzone, der Parkbereich mit Auensee, für Spiel und Sport. Das hier ursprünglich vorgesehene kombinierte Hallen- und Freibad, sowie die Eislaufhalle wurden jedoch nie gebaut. Es blieb bei den heute noch vorhandenen Sportanlagen im südlichen Teil des Geländes, wozu auch die heute durch die „Bonn Capitals“ genutzte Baseballanlage gehört.
  • Kommunikationszone, die Aussichtsterrasse mit dem Höhenweg, für Verwaltung, Gastronomie und kulturelle Veranstaltungen.

Rund 6.500 neue Bäume, 180.000 andere Gehölze und hunderttausende Blumen wurden gepflanzt. Es entstanden drei Ausstellungshallen mit 10.000 m² Fläche, 28 Mustergärten und 13 Hausgärten. Verbunden wurden sie durch ein Wegenetz von 45 Kilometer Länge.

Zentral im Park liegt der 15 Hektar große Auensee mit einer Länge von 1300 Metern und einer maximalen Tiefe von drei Metern. Er war einem Altarm des Rheins nachempfunden und musste mit Bitumen abgedichtet werden, um seinen Pegelstand konstant zu halten, da der Grundwasserspiegel in Ufernähe vom Wasserstand im Rhein abhängig ist. Um den Seegrund bei Hochwasser gegen Auftrieb zu schützen, wurde sichergestellt, dass Hochwasser im südlichen Bereich des Sees über eine Flutmulde einlaufen und am nördlichen Ende in der Gronau wieder ablaufen kann. Als Querungsmöglichkeit über den See wurden insgesamt fünf Pontonbrücken errichtet. Auf dem Auensee kam ein speziell für die Gartenschau entwickelter Bootstyp, der den niederländischen Grachtenbooten nachempfunden war, zum Einsatz. Die insgesamt acht elektrisch angetriebenen Boote verkehrten zwischen der Bootsinsel im Norden und dem „Deutschen Garten“ im Süden. Der südliche Teil des Sees war ausschließlich Ruderbooten vorbehalten, das nördliche Ende, der „Bötchen-See“, dem Betrieb von Schiffsmodellen vorbehalten, auch heute noch.

Weitere Infos…

Der Flughafen Köln/Bonn „Konrad Adenauer“ (ICAO-Code: EDDK, IATA-Code: CGN, Markenauftritt Köln Bonn Airport) ist ein internationaler Verkehrsflughafen in Köln. Er ist 12 km vom Kölner und 16 km vom Bonner Stadtzentrum entfernt. Nach Passagierzahlen lag er im Jahr 2019 auf Platz 7 in Deutschland und im Frachtbereich auf Platz 3.

Als langjähriger Regierungsflughafen und wegen der hier stationierten Einrichtungen der Luftwaffe ist Köln/Bonn neben Leipzig/Halle, Nürnberg und Frankfurt-Hahn einer der wenigen deutschen Flughäfen ohne Nachtflugverbot.

Er dient als Drehkreuz für die Frachtfluggesellschaften UPS Airlines und FedEx sowie als Basis der Billigfluggesellschaft Eurowings. Auf dem Areal ist die Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung beheimatet. Bis September 2014 war er Heimatbasis der Regionalfluggesellschaft Lufthansa CityLine.

2020 wurde der Flughafen in der Skytrax World Airport Awards-Umfrage unter 13,5 Millionen Befragten zum zweitbesten Regional-Flughafen Europas gewählt, und weltweit auf Platz 3. 2014, 2015, 2016 und 2019 lag der Flughafen auf Platz 1 in Europa und Platz 2 weltweit. In der Kategorie World's Top 100 Airports liegt der Flughafen 2020 unter den besten 30 weltweit. Außerdem wurde der Flughafen mit vier von fünf Sternen ausgezeichnet.

Die Postkarten liegen im Original vor.

Vielen Dank an Wikipedia. Dort sind die Texte zum Teil noch ausführlicher.